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Donnerstag, 26. September 2013

Charlie is back home...

.. in einer kleinen Holzkugel ist er wieder da.

Für mich stand schon immer fest, dass ich meinen Kater nach seinem Tod wieder bei mir haben möchte. Ohne eigenen Garten ist die eleganteste Methode dafür über eine Urne.

Vielleicht ist einigen von euch das nicht bekannt, aber auch bei den Tieren ist eine Kremation eine Möglichkeit und sowohl für mich, als auch für unzählige andere Tierbesitzer, ist das eine so schöne Art von seinem Tier Abschied nehmen und trauern zu können.
Das Krematorium meiner Wahl war hierbei eines, welches ich von der Arbeit in der Tierarztpraxis gut kenne: das Tierkrematorium Seon.

Da ich ursprünglich nicht damit gerechnet hätte, dass das Ganze mit meinem Urlaub kollidiert, hatte ich mir auch immer vorgenommen, dass ich ihn sogar selbst ins Krematorium bringe. Wie man in vorherigen Posts lesen konnte, musste ich allerdings ja dann direkt zum Flughafen und somit holte der Kurierdienst des Krematoriums meinen Kater ab. Ist aber vielleicht auch ganz gut so. Ihn direkt nach dem Einschläfern dorthin zu fahren, wäre in meinem Zustand wohl dann eh nicht möglich gewesen.. Was ich aber auch wollte und sehr froh darüber war, dass das klappt: bei der Kremation dabei sein und ihn dann mitnehmen.
So wurde Charlie meinen Urlaub über im Kühlraum gelagert und ich machte einen Termin am 16. September aus.

Ich fuhr schon früh los, damit ich 1. sicher rechtzeitig ankomme und 2. falls es möglich wäre, somit auch länger mit Charlie sein könnte. So kam ich eine halbe Stunde eher an und wäre der Morgenverkehr auf der Autobahn nicht so geladen gewesen (wobei es hätte schlimmer sein können..), wäre ich sogar noch früher angekommen. Es regnete an diesem Tag.. Selbst der Himmel weinte wohl mit..
Die Dame brachte Charlie in einem Körbchen zu mir ins Zimmer. Er war mit einem dunkelblauen Tuch zugedeckt. Sie bereitete mich darauf vor, dass Tiere im toten Zustand nicht unbedingt schön anzusehen sind. Die Augen fallen zurück, sie sind starr und kalt, etc. Aber das kannte ich ja bereits. Als sie das Tuch wegnahm.. Keine Ahnung.. Ihn wieder zu sehen.. Dieser erste Moment, der hat es ziemlich in sich. Er tat echt weh und es war schon irgendwie ein bisschen ein Schock.. Aber ich bin froh, bin ich hingegangen.
Charlie lag schön. Er lag etwas eingerollt und genau so sah es aus, als würde er schlafen. Er war erst seit einer Stunde aus dem Kühlraum raus und noch sehr, sehr kalt. Ich wurde mit ihm allein gelassen.
Sein Fell war so flauschig und weich. Es tat so gut, ihn zu streicheln. Er roch sogar noch nach "Charlie".. Ich legte ihm zwei Bändchen an. Ein orangenes und eines aus Wolle mit einem goldenen Faden. Es sollten Freundschaftsbändchen symbolisieren und ich hatte ihm von meinem Band jeweils ein Stück abgeschnitten. Das würde dann mit ihm kremiert werden und somit hatte er immer etwas bei sich, von dem ich das andere Stück auch hatte. Keine Ahnung, aber irgendwie gefiel mir diese Idee. Selbst meine Schwester und ihr Freund "machten mit". So tragen wir diese Bändchen..


Ich war echt froh, war ich früher da. So konnte ich eine ganze Stunde noch mit ihm sein. Ich weinte, ich erzählte, ich redete mit ihm.. Ich klagte ihm mein Leid und sagte, dass er mir fehlt. Das er der Beste war, den es gibt. Dass ich ihn nie vergessen werde und er sich im Himmel hoffentlich auch an mich mal erinnert. Ich hoffe, dass er dort oben auf uns herabschaut und dass er weiss, wie sehr wir ihn lieben und vermissen. Dass es mir sehr schwer fällt, ohne ihn zu sein und dass ein Teil von mir und meinem Herzen mit ihm starb.. Dass ich gerade nicht so recht weiss, wo oben und unten ist und dass ich ihn an meiner Seite wirklich gebrauchen könnte.. Ich liebe dich so sehr, Charlie.. Mein kleiner Pitchui...
Wie sehr hoffte ich, dass er jetzt einfach durch ein Wunder erwacht.. Ich schnitt ihm nochmals paar Härchen ab und packte sie ein. Nach der Kremation würde ich ja nie wieder was von ihm sammeln können.. Das war irgendwie ein echt unschöner Gedanke.. Er tat weh..


Ich nahm Charlie auf den Arm und blieb eine Weile so. Die Dame hatte zuvor Pfotenabdrücke von ihm genommen. Das ist ein besonderes Geschenk des Krematoriums und ich finde das so unendlich süss... Das ist nochmals bisschen was persönlicheres von ihm.


Leider war die Stunde irgendwann rum und der Ofen war bereit.. Ich hatte Charlie auf dem Arm und brachte ihn auch so in den Funktionsraum. Ich legte ihn auf die Liege und verabschiedete mich von ihm. Die Luke war schon offen, als ich nochmals um einen letzten Kuss bat. So stoppten sie kurz und ich konnte mich ein letztes Mal von seinem Körper verabschieden. Ich würde ihn nie wieder sehen.. Das war so ziemlich der härteste Moment bei diesem ganzen Besuch. Ihn tot zu sehen, war erträglich. Ihn in diesem Ofen verschwinden zusehen, aber mehr als grässlich. Dennoch war ich froh, dabei zu sein. Bis zum allerletzten Moment..


Ich wartete. Es dauerte über eine Stunde, fast 1 1/2.. und dann sah ich die Dame wieder mit einem blauen Papierbeutel kommen. Da war dann die in einem Stoffsäckchen eingepackte Holzkugel-Urne. Für das Modell hatte ich mich zuvor schon entschieden und da alles schon im Vorfeld geklärt war, hatte ich auch kein spezielles Gespräch mehr mit der Dame gehabt.
Nun wurde nur noch die Rechnung beglichen und ich konnte meinen Charlie als Asche wieder mitnehmen... Ich musste weinen, als ich die Urne sah... Nun war es endgültig.. Ich habe alles, was ich für und mit Charlie machen konnte, getan. Nun steht mir nur noch die Trauerzeit bevor....

Ich danke dem Tierkrematorium Seon, die ihre Sache so gut und so korrekt machen. Sie tun alles und sind sehr liebevoll. Ich kann dieses Krematorium nur empfehlen und wer mehr wissen mag, kann sich mal auf deren Homepage umsehen. Zwar musste ich ein Stückchen fahren, aber das war es wert.. Ich bin zufrieden damit und habe so einen schönen Abschluss für Charlie.

<'3 ...

4 Kommentare:

  1. Da ich bei Charlies Weg des Altwerdens und aller Gebrechen immer mitgelesen habe, dachte ich, dass ich zumindest hier mal ein Kommentar hinterlasse und nicht nur heimlich lese.
    Zu allererst: Mein Beileid. Katzen suchen sich ja bekanntlich ihre Menschen aus und wenn eine Lebensgemeinschaft mit einem der stolzen Vierbeiner zu Ende geht ist das immer... ein harter Abschied. Ich finde es wirklich toll, was du gemacht hast und dass der Flauschball wieder bei dir ist. Wenn auch als kleiner Holzball, aber ich glaube fest, dass das ganze wie ein Begräbnis den Abschied nicht leichter, aber irgendwo verständlicher macht. Wenn auch nicht fürs Herz, aber zumindest für den Kopf.
    Ich konnte mich damals von meiner Rentner-Dame Kiki nicht verabschieden und nur Wochen später am Grab sitzen und das war einerseits ein leichter, andererseits ein sehr harscher Schnitt. Sie war da... und plötzlich weg.
    Sollten unsere Geschwister, die hoffentlich noch ein paar mehr Jahre vor sich haben, gehen werde ich eine kleine Urne jetzt noch fester in Betracht ziehen.
    Danke für den Post. Auch wenn die Nachricht natürlich keine schöne war.

    Ich lese weiterhin mit. Und entschuldige sämtliche Tippfehler...

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    1. ooh, wie schön!! Danke dir so viiiiiel mal für die lieben Worte, Anne!! Das zu lesen tut gut.. und ist schön zu wissen, dass wer Charlies Weg begleitet hat.
      Ja, man lebt so lange und so eng mit diesen Tierchen zusammen, dass dieser Moment des Abschieds einfach nur furchtbar weh tut. Ich merke wirklich, wie sehr ich es brauchte, nochmals diesen Moment der Ruhe zu haben und mich ohne Stress und Hektik von Charlie verabschieden zu können. Oder auch, dass ich bei ihm sein konnte, als er gehen musste (wäre es während dem Urlaub passiert.. uff, kA.. Das wäre hart und ich hätte mir wohl Vorwürfe gemacht. So weiss ich wenigstens, ich hab alles versucht).. Es hilft einfach, damit klarzukommen - habe zumindest ich das Gefühl. Vor allem halt weil ich ihn jetzt wieder bei mir habe.
      Es ist natürlich jedem seine eigene Entscheidung, aber ich persönlich finde eine Kremation eine sehr schöne und würdige Art des Abschieds und um dem geliebten Vierbeiner eine letzte Ehre zu erweisen. Da ich kein Grundstück habe, kommt ein Begräbnis nicht in Frage, aber auch selbst wenn, bin ich eher der Typ, der meinen Puschel lieber bei sich hat.. also bin ich dankbar um die Option der Urne.

      Es tut mir leid, dass du dich von Kiki nicht verabschieden konntest.. Hatte sie einen Unfall oder warst du nicht da?
      Ich hoffe doch sehr, dass Hantje und Tretel noch laaange da sind! :D

      Und danke fürs Lesen! Ich gehöre bei dir ja auch eher zu den stillen oder heimlich-Lesern..

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  2. Hallo Tania!

    Kiki und ihre Schwester hatte ich ausgesetzt an einer Schnellstraße gefunden, da war sie knapp 5 Wochen alt. Total verwurmt, voll mit Zecken und in erbärmlichen Zustand.
    Sie ist praktisch mit mir großgeworden und als ich nach Berlin gegangen bin zum Studieren, blieb sie da. Das Grundstück ist riesig in einer Siedlung umgeben von Feldern. Da rausreißen und aus der Katzengruppe ab in eine 28 qm² Wohnung stand da nie zur Wahl.
    Außerdem war sie zu dem Zeitpunkt schon 12 Jahre alt. Sie ist mit 16 gestorben an Alterschwäche. Wir waren Weihnachten noch da und 2 Tage später ist sie im Körbchen eingeschlafen. Ich denke sie wollte sich noch verabschieden und einmal alle sehen, da sie auch nach dem Umzug immer auf dem Fenster saß und auf mich gewartet hatte.
    Wir sind teilweise von Berlin zu meinen Eltern gefahren, um sie zum Tierarzt zu bringen, als sie sich den Knöchel verletzt hatte und die Hüftbeschwerden schlimm waren. Von daher mache ich mir keine Vorwürfe, sie dort gelassen zu haben. Es war die richtige Entscheidung- zumindest für sie. Ich hab sie schon arg vermisst in Berlin.
    Das Grab ist auf dem Grundstück bei den anderen Gräbern. Unser Familienhund, der alte Kater (immerhin 18 geworden) und ein Wellensittich haben ihr Fleckchen unter dem Pflaumenbaum. Für meinen Neffen war das auch ganz wichtig, eine Bezugsquelle zu haben zum Thema "Tod".
    "Da liegt Mio und da liegt Plüsch." Einfachn ur beim Tierarzt abgeben kommt für mich null in Frage... ich verstehe da die Leute nicht, die die Tiere einfach abgeben, adieu, adios und Problem gelöst.
    Aber gut... anderes Thema, über das ich Romane schreiben könnte. Wir haben chronisch die "Ungeliebten" als Haustiere, die keiner haben wollte.

    Hantje und Tretel geht es für Wohnungskatzen super- die verwöhnten Vierbeiner können ja auf 92 qm² und 3 Meter Höhe ordentlich toben und machen das auch.
    Bald ist wieder "dumme Jung-Meisenzeit" und ich hoffe, wir haben diesen Winter weniger Meisen im Wohnzimmer/wahlweise Küche, die der Kater auf dem Balkon gefangen hat.Bisher konnte ich ihm alle lebend abluchsen, aber mal schauen, wie lange das Glück noch auf der Meisenseite ist. ;(

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    1. Hey Anne! Wie gehts dir?
      ooh, ahso... :/ Das war auch eine lange Zeit. Aber das gibts, dass Tiere tatsächlich "warten" können. Ich arbeite ja in einer Tierarztpraxis und höre daher oft die Erlebnisse der Tierbesitzer. Das ist sehr rührend... Aber das ist wahr und war auch fair, Kiki in ihrem Zuhause zu lassen. Ich plane ja auch meinen Auszug, aber auch für mich war (damals..) klar, dass ich Charlie bei meinen Eltern lassen würde, weil er sich hier wohlfühlte und wegen meiner Arbeit dann praktisch immer alleine wäre. Da kann ich den Entscheid total verstehen. Auch das mit den Gräbern ist schön gemacht. So hat man eine Anlaufstelle und für Kinder ist das wirklich von Vorteil, glaube ich, sich so mit diesem schweren Thema auseinanderzusetzen.

      Hehe, ja die beiden wirken immer sehr zufrieden auf den Fotos! :D Diese Stubentiger..! <3

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