Ich hatte ja gesagt, dass ich noch einen separaten Eintrag zum Ruinen-Besuch poste und ich muss gestehen: ich hatte es für 'nen Moment vergessen... xD' Also muss ich das nachholen. Immerhin soll ja noch ein Post zu de Grotten von Mira de Aire folgen.
Wie schon im
Ferien-Blogpost gesagt, bin ich ein grosser Fan von solchen Schätzen vergangener Zeiten. Ich finde das so spannend und interessiere mich sehr für die Lebensweisen früher, ihre Häuser, Überlegungen, Kultur, etc. Allein die Filme sind ja schon cool (Mittelalter, Dokus, etc.), aber wenn man dann richtig an so einem Ort ist und über diese Steine geht, die wirklich Teil ihrer Stadt war, ist das noch cooler *-*
Ruinen einer Römer-Stadt.
Dann lassen wir mal die Geschichtsstunde mit mir beginnen..! :3
"Museu Monográfico de Conímbriga".
Während heute viele mit dem prahlen, was sie haben und ihren Reichtum gerne zur Schau stellen, hatten die Römer eine andere Einstellung. Nämlich möglichst nicht zeigen, was man besitzt - zumindest wer etwas besass. So waren ihre Häuser (die der Reichen nannte man "Domos") aus Stein, sahen aussen nicht speziell pompös aus und hatten kaum oder nur kleine Fenster. Häuser der ärmeren Leute waren einfach aus festgetretener Erde. Heute werden die Häuser in der Regel vom Garten umgeben; bei den Römern befand sich der Garten im Inneren des Hauses; das Zentrum, genannt "Peristyl". Darüber war das Dach offen und weil die Aussenmauern ja wenn überhaupt dann nur kleine Fenster hatten, musste das Licht vom Garten her ins Haus. Um das einfallende Licht noch zu "verstärken" bzw. verstreuen, war der Garten auch als eine Art Brunnen aufgebaut. Das Wasser reflektierte das Licht und somit gelang es in alle Räume des Hauses.
Der Aufbau der Domos war eigentlich immer gleich. Man hat einen Raum als "Eingang". Danach kommt das Peristyl und dahinter gibt es die Zimmer. Der Hauptraum ist der Speisesaal / Wohnzimmer, im Lateinischen genannt "triclinium". Das Schlafzimmer wird latein als "cubiculum" bezeichnet. Der Boden war ein riesiges Mosaik-Kunstwerk. Es ist soo erstaunlich, was sie für Musterideen hatten und wie fein und sauber das Ganze verarbeitet war.
Auf dem dritten und fünften Bild seht ihr im Hintergrund eine Mauer. Die Geschichte dazu war Folgende: Die eigentlichen Stadtmauern waren paar 100 Meter weiter vorne (vom unteren Bild aus gesehen: nach rechts, also weiter aussen), aber als ein Krieg sich anbahnte, mussten sie die Verteidigung mehr aufrüsten. Um ihre Reichtümer im Inneren der Stadt zu beschützen, musste eine bessere Mauer her. Dort wo sie heute steht, war eigentlich eine Hauptstrasse. Weil die Zeit drängte und somit keine für den Steinabbau übrig blieb, zerstörten sie die Häuser vor der Hauptstrasse um die Steine für die Mauer nutzen zu können. Somit musste auch der Marktplatz neben dem Domos (neben dem ich auf dem letzten Foto stehe und ebenfalls abgerissen wurde) dran glauben. Den Marktplatz könnt ihr übrigens auf dem zweiten Foto der Reihe sehen, beziehungsweise die Keller davon. Der war nämlich so aufgebaut, dass ihre Lagerräume untendruch waren und weil man oben alles wegbaute, sieht man heute nur noch die Kellermauern und Treppen.
Vor dieser Stadtmauer befindet sich auch noch die ehemalige Grabstätte (das ist btw. das Foto ganz am Anfang dieses Blogposts). Früher hatten sie noch gefundene Knochen ausgestellt, aber die waren jetzt nicht mehr dort.
Im Inneren der Stadt konnte man Küchen und Bäder sehen. Römer sind ja bekannt, für ihre Bäder. Ich staune über diese ausgeklügelten Systeme, die sie da schon hatten.
.. °-°
.. wer hatte mich auf dem oberen Foto gesehen?! xD
Dieses Peristyl ist nicht zu vergleichen mit dem Domos, welches für die Mauer geopfert wurde. Nein, denn das hier das Haus von Cantaber gewesen. Cantaber war ein wichtiger Aristokrat Conimbrigas im 5. Jahrhundert und sein Haus war auch das Grösste der Stadt - mit 3260 m². Das Haus hat an die 40 Abteile, die in fünf Bereiche eingeteilt sind und jedes mit seinem Peristyl. Das hier vom Foto ist allerdings das Grösste der fünf Peristyle (und echt riesig..!).
... es war sooo heiss.. Wir waren zur Mittagszeit dort gewesen und hatten gar nicht daran gedacht, dass das mit der Sonne ziemlich anstrengend werden könnte.. x___x
Bisschen Aussicht...
Bisschen Garten (Peristyl). Und ich.
Das hier war im Museum. Mit meiner Schwester..
... und meine Tasche, die ziemlich unvorteilhaft aussieht. Als hätte ich einen eckigen Schwangerschaftsbauch. Toll. #fail
Ah und nicht zu vergessen:
damalige Schminkutensilien!!
Jaa, der Ausflug war echt cool. Das erste Mal, dass ich sowas gesehen hatte, war mit der Schule in der 4. Klasse. Damals war ich schon beeindruckt und hatte mir vorgenommen, irgendwann wieder hinzugehen. Das hab ich zwar bislang noch nicht gemacht, aber dafür einen Ausflug zu einer anderen Römer-Ruine, haha.. Was ich auch gerne mal sehen würde, wären ägyptische Bauten. Ich hatte eine Phase, in der ich alles mögliche über Pharaonen, Pyramiden, etc. gesammelt habe, Dokus schaute, x Bücher darüber in der Schulbibliothek auslieh und ich war echt gut in diesem Bereich..! Mal sehen, wann sich vielleicht mal die Möglichkeit ergibt, da hinzureisen.
Ein nachgebauter Gang, wie es sie wohl damals in den Peristylen gab.. schön |3~
xoxo.