Heute mal ein Eintrag von meiner Arbeit (mit vielen ein paar Fotos!): Vergangene Woche gab es bei uns in der Tierarztpraxis einen Notfall-Kaiserschnitt bei einer Katze. Die Besitzerin hatte angerufen, dass ihre hochträchtige Kätzin plötzlich grünen Ausfluss habe. In so einem Fall: sofort zum Tierarzt! Irgendwas stimmt dann mit den Welpen nicht. So machten wir eine Röntgenaufnahme zur Übersicht und der Entscheid "Kaiserschnitt" wurde gefällt.
Derweil machte ich im OP alles bereit, inklusive Wärmekissen, Infrarot-Lampe, Tücher zum Abrubbeln und Absaugschlauch für die Katzenwelpen. Sobald die Mutterkätzin narkotisiert ist, muss man ziemlich schnell arbeiten, damit die Jungen nicht so viel vom Narkosemittel abkriegen. Also schnell den Bauch rasieren, auf dem OP-Tisch und Operationsfläche waschen und desinfizieren. Parallel dazu bereitet sich die Tierärztin vor, mit Händewaschen, etc. und los geht's.
Die Gebärmutter ist schnell gefunden, wird eröffnet und die Katzenbabys werden eins nach dem anderen herausgeholt und auf je ein Frottiertuch gelegt. Nun kommt mein Part: Da die Ärztin mit der OP zu Gange ist, muss ich dafür sorgen, dass die Jungen zu Atmen beginnen. Dafür sauge ich mit einem Schlauch stückweise die Atemwege vom Schleim frei. Früher "schwenkte" man die Welpen im grossen Bogen von oben nach unten mit Schwung. Klar, der Schleim wurde auf den Boden herausgeschleudert, aber dieser Schwung wirkt wie die Zentrifugal-/Fliehkraft und drückt das Blut in den Kopf des Welpen - was natürlich super ungesund für das Gehirn ist (und welcher Welpe will schon, kaum ist er auf der Welt, Achterbahn fahren.. Ok, will auch ein ausgewachsenes Tier nicht.. xD'). Daher muss man einfach so gut es geht den Schleim raussaugen und wenns sein muss mehrmals zwischendurch.
Bei Kaiserschnitten mit mehreren Welpen sollten möchlichst genügend Gehilfen anwesend sein (mindestens zwei), immerhin ist man hier dafür verantwortlich, dass die Jungen überleben - also eigentlich den Part zu übernehmen, den im Normalfall das Muttertier hätte. Bei diesem Fall waren es drei Kätzchen und die Rubbelarbeit hatten meine Auszubildende und ich zu erledigen. Das erste (eigentlich das Mittlere, wenn man die Reihenfolge im Bauch berücksichtig) und das dritte (hintere) Kätzchen lag in meiner Obhut. Beim Herausholen des Ersten hatte die Ärztin die Befürchtung, dass es schon tot war und auch das Hinterste machten keinen guten Eindruck. Im Gegenteil, da lag wahrscheinlich der Ursprung von dem Problem mit dem Ausfluss. Das Fruchtwasser hatte nämlich irgendwelche Eiterfetzen drin. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wäre das Kätzchen gestorben und hätte die anderen beiden wohl in Gefahr gebracht. Das zweite Kätzchen, das rausgeholt wurde, war das, welches vorne beim Geburtskanal lag und die besten Vitalfunktionen zeigte. Um das kümmerte sich meine Azubi, sobald ich den Schleim draussen hatte. Das erste Kätzchen begann ziemlich schnell schon mit Bewegen und Atmen und auch das Zweite machte sich gut. Nur um das Dritte machte ich mir anfangs etwas Sorgen. Während die anderen beiden schon fiepsten, kamen von dem nämlich noch nicht viele Laute (während #1 schon lautstark rief.. xD könnt ihr ja mal bei Youtube schauen. Das klingt soo süüss!!). Mit fleissiger Massage setzte die Atmung auch bei ihm ein und es schien sich endlich von selbst zu bewegen. Somit hatten wir alle drei Katzenwelpen durchgebracht und das Erste wollte bereits schon davon krabbeln, haha. Das klingt so nach einer 3-Minuten-Arbeit, aber da ist man schon eine Weile dran. Hab leider nicht auf die Uhr geschaut, aber mit dem Trockenrubbeln und "Aktivieren" ist man schon schätzungsweise 20 Minuten dran. Bei Komplikationen natürlich dann länger. Oder wenn es mehrere Jungen pro Gehilfin sind. Die Mutter war noch auf dem OP-Tisch, aber auch sie hat das Ganze gut überstanden.
Schlecht ist allerdings, dass sie noch nie zuvor Junge hatte und nun die Geburt gar nicht "mitgekriegt" hat. Sie kennt das alles also gar nicht und hatte nicht die Möglichkeit durch normales Gebären instinktiv (und durch die daraus schiessenden Hormone) in die Mutterrolle zu wechseln. Oft haben solche Katzen dann "Startschwierigkeiten", weil sie nicht miterlebt haben, dass und wie sie gerade Mütter geworden und zu diesen Babys gekommen sind. In diesen Fällen müssen die Besitzer einfach auch mitaufpassen und schauen, dass sie nicht zu grob oder rücksichtslos mit den Kleinen ist. Dass sie die nicht wegkrabbeln lässt oder sich irgendwie draufsetzt oder legt. Und natürlich auch, dass die Welpen zum Säugen kommen. Allerdings war es echt interessant zu sehen, dass, kaum hatte sie die Katzenbabys gesehen und diese zu Rufen angefangen hatten, sie nach einer Minute total unruhig in ihrem Transportkorb wurde, sich x Mal gewendet und gerollt hat und den Blick dann ganz starr auf die Kleinen gerichtet hatte (die Kätzchen wurden für die Heimreise noch von ihr separiert, damit unterwegs nichts passieren konnte). Wahrscheinlich hat sie doch schneller als befürchtet begriffen, dass das ihre Jungen sind, diese nach ihr rufen und sie sich um sie kümmern muss.
Ich bin gespannt, wie die werden! Noch sind sie ja vom Fell her ganz weiss, aber das ändert sich dann wohl noch. Ach ja, die zwei, die ich gerubbelt hab, sind beides Männchen und das andere ist ein Weibchen. Zum Schluss noch ein Foto vom dritten Kätzchen:
.... <3.
Werdet gross, gesund und munter..!! xoxo.
Hier wartet sie noch auf ihre Narkose. Das ist eine Neva Masquarade :3
Derweil machte ich im OP alles bereit, inklusive Wärmekissen, Infrarot-Lampe, Tücher zum Abrubbeln und Absaugschlauch für die Katzenwelpen. Sobald die Mutterkätzin narkotisiert ist, muss man ziemlich schnell arbeiten, damit die Jungen nicht so viel vom Narkosemittel abkriegen. Also schnell den Bauch rasieren, auf dem OP-Tisch und Operationsfläche waschen und desinfizieren. Parallel dazu bereitet sich die Tierärztin vor, mit Händewaschen, etc. und los geht's.
(beim unteren Bild: links das Erste, rechts das Dritte und oben rechts wäre noch das Zweite, aber das ist da grad vom Tuch bedeckt).
Bei Kaiserschnitten mit mehreren Welpen sollten möchlichst genügend Gehilfen anwesend sein (mindestens zwei), immerhin ist man hier dafür verantwortlich, dass die Jungen überleben - also eigentlich den Part zu übernehmen, den im Normalfall das Muttertier hätte. Bei diesem Fall waren es drei Kätzchen und die Rubbelarbeit hatten meine Auszubildende und ich zu erledigen. Das erste (eigentlich das Mittlere, wenn man die Reihenfolge im Bauch berücksichtig) und das dritte (hintere) Kätzchen lag in meiner Obhut. Beim Herausholen des Ersten hatte die Ärztin die Befürchtung, dass es schon tot war und auch das Hinterste machten keinen guten Eindruck. Im Gegenteil, da lag wahrscheinlich der Ursprung von dem Problem mit dem Ausfluss. Das Fruchtwasser hatte nämlich irgendwelche Eiterfetzen drin. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wäre das Kätzchen gestorben und hätte die anderen beiden wohl in Gefahr gebracht. Das zweite Kätzchen, das rausgeholt wurde, war das, welches vorne beim Geburtskanal lag und die besten Vitalfunktionen zeigte. Um das kümmerte sich meine Azubi, sobald ich den Schleim draussen hatte. Das erste Kätzchen begann ziemlich schnell schon mit Bewegen und Atmen und auch das Zweite machte sich gut. Nur um das Dritte machte ich mir anfangs etwas Sorgen. Während die anderen beiden schon fiepsten, kamen von dem nämlich noch nicht viele Laute (während #1 schon lautstark rief.. xD könnt ihr ja mal bei Youtube schauen. Das klingt soo süüss!!). Mit fleissiger Massage setzte die Atmung auch bei ihm ein und es schien sich endlich von selbst zu bewegen. Somit hatten wir alle drei Katzenwelpen durchgebracht und das Erste wollte bereits schon davon krabbeln, haha. Das klingt so nach einer 3-Minuten-Arbeit, aber da ist man schon eine Weile dran. Hab leider nicht auf die Uhr geschaut, aber mit dem Trockenrubbeln und "Aktivieren" ist man schon schätzungsweise 20 Minuten dran. Bei Komplikationen natürlich dann länger. Oder wenn es mehrere Jungen pro Gehilfin sind. Die Mutter war noch auf dem OP-Tisch, aber auch sie hat das Ganze gut überstanden.
Hier sind die Kleinen auf dem Wärmekissen und unter der Infrarot-Lampe.
Schlecht ist allerdings, dass sie noch nie zuvor Junge hatte und nun die Geburt gar nicht "mitgekriegt" hat. Sie kennt das alles also gar nicht und hatte nicht die Möglichkeit durch normales Gebären instinktiv (und durch die daraus schiessenden Hormone) in die Mutterrolle zu wechseln. Oft haben solche Katzen dann "Startschwierigkeiten", weil sie nicht miterlebt haben, dass und wie sie gerade Mütter geworden und zu diesen Babys gekommen sind. In diesen Fällen müssen die Besitzer einfach auch mitaufpassen und schauen, dass sie nicht zu grob oder rücksichtslos mit den Kleinen ist. Dass sie die nicht wegkrabbeln lässt oder sich irgendwie draufsetzt oder legt. Und natürlich auch, dass die Welpen zum Säugen kommen. Allerdings war es echt interessant zu sehen, dass, kaum hatte sie die Katzenbabys gesehen und diese zu Rufen angefangen hatten, sie nach einer Minute total unruhig in ihrem Transportkorb wurde, sich x Mal gewendet und gerollt hat und den Blick dann ganz starr auf die Kleinen gerichtet hatte (die Kätzchen wurden für die Heimreise noch von ihr separiert, damit unterwegs nichts passieren konnte). Wahrscheinlich hat sie doch schneller als befürchtet begriffen, dass das ihre Jungen sind, diese nach ihr rufen und sie sich um sie kümmern muss.
Ich bin gespannt, wie die werden! Noch sind sie ja vom Fell her ganz weiss, aber das ändert sich dann wohl noch. Ach ja, die zwei, die ich gerubbelt hab, sind beides Männchen und das andere ist ein Weibchen. Zum Schluss noch ein Foto vom dritten Kätzchen:
Werdet gross, gesund und munter..!! xoxo.